TumorDiagnostik & Therapie 2015; 36(07): 398-400
DOI: 10.1055/s-0035-1552324
Schwerpunkt: Schilddrüsenkarzinome
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Übersicht – Therapie von fortgeschrittenen Schilddrüsenkarzinomen mit Tyrosinkinase-Inhibitoren

M. Schott
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Publication Date:
29 October 2015 (online)

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Die differenzierten Schilddrüsenkarzinome haben eine insgesamt gute Prognose. Das ist bedingt vor allem durch die Möglichkeit eines häufig kurativen chirurgischen Ansatzes, aber auch durch eine postoperative Radiojodtherapie. Auch Metastasen können im Falle einer Radiojodspeicherung gut therapiert werden.

Demgegenüber stehen die Radiojod-refraktären Schilddrüsenkarzinome, die eine schlechtere Prognose aufweisen [1]. Früher durchgeführte Chemotherapien für das Radiojod-refraktäre Schilddrüsenkarzinom mit Doxorubicin / Cisplatin zeigten nur unzureichende Ansprechraten von ca. 20%. Insbesondere das medulläre Schilddrüsenkarzinom gilt als Chemotherapie-resistent. In den vergangenen Jahren wurden verschiedene Studien zu zielgerichteten Therapien mittels Tyrosinkinase-Inhibitoren bei Schilddrüsenkarzinomen durchgeführt. Auf der Basis dieser Arbeiten wurden mittlerweile für das fortgeschrittene, progrediente, Radiojod-refraktäre Schilddrüsenkarzinom als auch für das progrediente medulläre Schilddrüsenkarzinom jeweils 2 Tyrosinkinase-Inhibitoren zugelassen.